„Es ist eindeutig: Homöopathie wirkt besser als Placebo.“ (Dr. Harald Hamre)
Drei Wissenschaftler geben wichtige Antworten zu Fragen der homöopathischen Forschung. Hören Sie jetzt den Podcast und lesen Sie hier die wichtigsten Erkenntnisse zur homöopathischen Forschung nach.
Podcast zur Homöopathieforschung: https://www.dzvhae.de/podcast-homoeopathie-in-der-forschung/?utm_source=mailpoet&utm_medium=email&utm_campaign=arztliche-homoopathie-newsletter-des-dzvha-januar-2024
Berlin, 29. Januar 2024. In der 8. Folge der DZVhÄ-Podcast Reihe sprechen drei Wissenschaftler über die Homöopathie in der Forschung:
Prof. Dr. Stephan Baumgartner, Physiker, Universitäten Witten/Herdecke und Universität Bern
Prof. Dr. Michael Keusgen, Pharmazeut, Dekan des Fachbereichs Pharmazie an der Philipps-Universität Marburg und
Dr. Harald Hamre, Arzt, Universität Witten/Herdecke
Auch diese Folge wird von Dr. Martina Kloepfer, Berlin, moderiert.
Wichtige Antworten zu Fragen aus der Homöopathie-Forschung
Kann der Negativbeweis geführt werden, dass es keinen belastbaren Beleg für eine spezifische medizinische Wirksamkeit der Homöopathie gibt? Prof. Keusgen: „Ich kann beweisen, dass es einen Effekt gibt. Ich kann aber, wenn ich den Effekt nicht finde, daraus eben nicht den Rückschluss ziehen, dass es das überhaupt nicht gibt.“
Kann es einen wissenschaftlichen Konsens geben? Prof. Keusgen: „Das kann ja nicht sein. Es gibt genug Kreise, die Homöopathie erfolgreich einsetzen, die zu Homöopathie forschen. Und deshalb muss man immer sagen, wenn ein Konsens besteht, zwischen wem denn genau? Die Wissenschaft als solche gibt es nicht.“
Ist Homöopathie evidenzbasierte Medizin? Was sagt die Studienlage? Dr. Harald Hamre: „Ja, eindeutig. Unser aktuelles systematische Review aller Metaanalysen zur Homöopathie kommt zu dem Ergebniss: Homöopathie wirkt besser als Placebo. Es gibt keine Grundlage zu sagen, dass Homöopathie nicht wirkt, dass sie generell nicht wirken könne. Das geben die Daten einfach nicht her. Und deswegen kann man aus diesen Studien keine Legitimation für Maßnahmen gegen die Homöopathie in der Krankenversorgung finden“.
Kommt die Grundlagenforschung zu eindeutigen Ergebnissen? Prof. Baumgartner: „Zum aktuellen Stand der Forschung lässt sich zusammenfassend festhalten, dass die Ergebnisse der meisten Untersuchungen nicht mit der Placebo-Hypothese vereinbar sind. In einer großen Anzahl von Experimenten zeigten homöopathische Präparate spezifische Wirkungen, die sich von Placebo unterschieden.“
Sind Homöopathika überhaupt wirksam, wenn der pharmakologische Wirkmechanismus nicht klar ist? Prof. Keusgen: „Als Arzneimittel ist nicht die pharmakologische Wirkung ausschlaggebend, sondern die therapeutische Wirksamkeit. Die Frage ist, kann ich damit therapieren oder kann ich damit nicht therapieren? Bei Paracetamol wissen wir, dass es von seinen physikalisch chemischen Eigenschaften her gar nicht schmerzstillend und fiebersenkend wirken dürfte, es aber trotzdem tut.“
Fazit
Prof. Baumgartner: „Basierend auf den Untersuchungen unserer Arbeitsgruppe komme ich zum Schluss, dass Homöopathika keine Placebos sind, sie können spezifische Arzneimitteleffekte hervorbringen, die über Placebo hinausgehen.“
Prof. Keusgen: „Wir wissen, wie Homöopathika therapeutisch in sinnvoller Weise eingesetzt werden können. Als Arzneimittel ist nicht die pharmakologische Wirkung ausschlaggebend, sondern die therapeutische Wirksamkeit.“
Dr. Harald Hamre: „Es ist eindeutig: Homöopathie wirkt besser als Placebo.“
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